Die Form der Maximen als Bestimmungsgrund (§§ 4–6, 27–30) 5. Zur Bedeutung der Kantischen These vom »Faktum der Vernunft«. View All Available Formats & Editions. From: Chiron Media (Wallingford, United Kingdom) Seller Rating: Add to Basket £ 14.33. Sofern das Begehrungsvermögen auf Vorstellungen der Lust beruht, nennt er es das untere Begehrungsvermögen. Sie ist durch Vernunft bewirkt.[115]. Andererseits erzeugt die Achtung als „praktische Schätzung des Gesetzes“ ein Gefühl der Erhebung (vgl. Vollkommenheit im praktischen Sinne beruht aber auf dem Gedanken, nur auf Talent und Geschicklichkeit zu setzen. Nachdem Kant festgestellt hat, dass das Sittengesetz formal sein muss, um nicht empirischen Zufälligkeiten zu unterliegen, diskutiert er den Zusammenhang von Sittengesetz und Freiheit. Kant beschließt das zweite Hauptstück der KpV mit einem Lehrstück, wie der Maßstab von gut und böse auf Handlungsabsichten Anwendung finden kann. Was moralisch gut ist, wird durch das Urteil der reinen praktischen Vernunft bestimmt und nicht durch eine externe Quelle oder empirische Empfindungen.[94]. Dabei hält Kant den Empirismus (Prinzipien der Selbstliebe) für gefährlicher, weil in den Religionen am Ende doch die moralischen Prinzipien zu Geltung kämen, auch wenn ihre Begründung überhöht sei (z.B. Auch „wenn die Vernunft lediglich „Dienerin der Neigungen“ ist“, kann sie eine kausale Rolle im Handeln spielen. Giovanni B. Sala: Kants >>Kritik der praktischen Vernunft<<. Der Gegenbegriff zur Autonomie ist für Kant die Heteronomie (Fremdbestimmung). Mit dieser Kategorie wird alles menschliche Tun erfasst, wobei zu bewerten ist, ob die Maxime der Handlung ein Modus des Guten oder des Bösen ist. [33] Ist der Satz auf eine Materie gerichtet, d.h. einen Gegenstand, dessen Wirklichkeit begehrt wird, so ist die Regel, unter der dieser Gegenstand erreicht werden soll, stets empirisch. ): Kritik der praktischen Vernunft, Akademie Verlag, 2. George Edgar Sweazey & Immanuel Kant - 1931 - Thuringia. Deshalb sind alle Grundsätze der Moral, die das Glücksstreben zum Grundsatz machen, als gültiger moralischer Anspruch falsch, so gut gemeint sie auch sein mögen. Internationalen Kant-Kongresses. Seller 99.4% positive. Abschnitt den Kategorischen Imperativ hergeleitet und dessen verschiedenen Formulierungen diskutiert hat. 2016, S. 23–33. Kritik der praktischen Vernunft (KpV) ist der Titel des zweiten Hauptwerks Immanuel Kants; es wird auch als „zweite Kritik“ (nach der Kritik der reinen Vernunft und vor der Kritik der Urteilskraft) bezeichnet und erschien erstmals 1788 in Riga. Durch die Freiheit der Willkür kann die Handlung aber Realität erlangen, auch wenn sie auf Freiheit der reinen praktischen Vernunft, der Autonomie, beruht. flag. Die muss nicht auf Willensschwäche oder Irrationalität beruhen, sondern kann auch aus einer egoistischen Motivation der Rationalität heraus geschehen. Hiervon zu unterscheiden sind hypothetische Imperative, die als Zweck-Mittel-Relation nur Vorschriften der Geschicklichkeit oder Regeln der Klugheit sind, bloß für ein Subjekt gelten und keine allgemeinen Gesetze sind. Für Paul Guyer ist es ein „most spectacular train wreck“ [ein höchst spektakuläres Wrack]: Kant, New York 2006, S. 462. Analog zu den Kategorien der Natur folgen auch die Kategorien der Freiheit den Urteilsformen einzeln, besonders und allgemein. Mit den Kategorien der Quantität, der Qualität und der Relation kann man die Struktur einer Handlungsabsicht vollständig beschreiben. Doch da diese Grundsätze nicht der reinen praktischen Vernunft entstammen, müssen sie auf Widersprüche stoßen. Seller 98.6% positive. Hardcover. Nicht erlaubt sind nach Kant Handlungen, die in sich widersprüchlich sind. [19] Mit Hilfe der reinen praktischen Urteilskraft kann der Mensch beurteilen, ob eine beabsichtigte Handlung und deren Maxime moralisch gut oder böse ist. Nach einer Vorrede und einer Einleitung gibt es zwei Hauptteile. Fink, München 1974, S. 134–151. 23–24)[20] Die reine praktische Vernunft gebietet nun, dem sich selbst aus Autonomie gegebenen Gesetz zu folgen und gute Handlungen auszuführen sowie schlechte Handlungen zu unterlassen. Cambridge University Press 2010, S. 145-167, hier S. 156, stützt die teleologische Sichtweise mit Hinweis auf KpV AA 05: 9, GMS AA 04: 427-428 sowie MS AA 06: 384-385. estdeusinnobis.de. Von P. Engelhardt, Mainz 1963, S. 350–386; Henrich sieht in der Ethik des Spekulativen Idealismus (Schiller, Fichte, Hegel) einen sich entwickelnden Fortschritt gegenüber der Ethik Kants. (z.B. Doch beide Positionen sind von der Perspektive des Einzelnen abhängig und deshalb nicht geeignet, als oberstes Moralprinzip zu dienen. Dies wird aber nur wenig später im weiteren Text klargestellt. Im Weiteren fällt auf, dass die Prüfung sich auf Handlungen bezieht, die sittlich möglich sind. 2. Kritik der reinen Vernunft. Weitere Hinweise auf Methoden, wie die richtigen Maximen zu finden sind, z.B. 7. Offensichtlich setzt er diese Varianten in der KpV als bekannt voraus. De Gruyter, Berlin 2013, S. 25–46 (§ 2 Der historische Kontext von Kants Fragestellung), Das ist die „Incorporation Thesis“, so benannt nach Henry Allision: Kant’s Theory of Freedom, Cambridge University Press, Cambridge 1990, S. 5–6, siehe hierzu auch: Andrew Reath: Kant’s Theory of Moral Sensibility. Über die rein rationalen Begriffe von gut und böse und die Kategorien der Freiheit kommt man zu moralischen Urteilen. Selbst große Klugheit und langfristiges Denken machen das Erkennen des richtigen moralischen Handelns schwierig[92], während die Einsicht in die moralische Pflicht dagegen einfach ist. Er bezeichnet seine hier vorgestellte Formel als „Typus eines Gesetzes der Freiheit“[104], durch den Handlungsabsichten auf ihre Übereinstimmung mit dem Sittengesetz geprüft werden sollen. Gründe und Motive (Triebfedern) für moralisches Handeln sieht Kant in einer besonderen Einsicht der praktischen Vernunft, die in der Achtung für das Sittengesetz resultiert. Diesen Handlungsabsichten würde dann noch die moralische Motivation fehlen. Es ist das Grundgesetz der reinen praktischen Vernunft. Ein Handeln ohne Freiheit kann nicht gedacht werden. Der Mensch verfügt über praktische Vernunft, die seinen Willen bestimmt. Wenn die Maxime eines falschen Versprechens akzeptabel wäre, würde so einem Versprechen niemand mehr vertrauen. Der Mensch könnte sich zwar frei denken, aber seine Gedanken wären kausal bestimmt. In der KrV wollte Kant zeigen, welche Grenzen der reinen Vernunft als Vermögen der Erkenntnis aufgegeben sind. The Critique of Practical Reason is the second of Kant's three Critiques, one of his three major treatises on moral theory, and a seminal text in the history of moral philosophy. [13] Kants Handlungstheorie beruht damit auf zwei Aspekten und integriert einerseits die Vorstellungen des Rationalismus der Wolff’schen Schule, für die die Erkenntnis des Guten das Motiv zum moralischen Handeln ist, und andererseits die empirischen Thesen der britischen Moral-Sense-Theoretiker (Hutchinson, Hume), die der Vernunft absprechen, moralisches Handeln motivieren zu können, so dass moralisches Handeln allein auf Gefühlen beruht.[14]. A Critical Guide. „Man kann dieses Faktum nicht begründen, sondern lediglich gegen Reduktionsversuche verteidigen, indem man seine unvermeidliche und irreduzible phänomenale Faktizität im vorphilosophischen Moralbewusstsein ,von jedermann' so deutlich wie möglich herausarbeitet.“[69]. [81] Dem steht entgegen, dass für Kant auch Handeln gemäß der Pflicht und böses Handeln autonom im Sinne praktischer Autonomie sein kann. Wer aus Achtung für das Gesetz handelt (moralisch motiviert ist), handelt nicht nur gemäß seiner Pflicht, sondern aus Pflicht[25]. Das erste Hauptstück der Analytik dient der Herleitung des Kategorischen Imperativs und hat insoweit seine Entsprechung zum zweiten Teil der GMS. ): Die Gegenwart der Griechen im neueren Denken, Tübingen 1960, S. 77–115. Sie legt dem Menschen eine Verbindlichkeit auf. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten | Eric Watkins: The Antinomy of Practical Reason, in: Andrews Reath and Jens Timmermann (Hrsg. : Werner Stark mit einer Einleitung von Manfred Kühn, de Gruyter, Berlin 2004, S. 69, Ina Goy: Immanuel Kant über das moralische Gefühl der Achtung. Kritik der praktischen Vernunft (German) Hardcover – 7 April 2011 by Immanuel Kant (Author) › Visit Amazon's Immanuel Kant Page. Sie enthält in einem ersten Teil Kants Ästhetik (Lehre vom ästhetischen Urteil) und im zweiten Teil dieTeleologie (Lehre von der Auslegung der Natur mittels Zweckkategorien). Berlin 2011, S. 117–131, Die folgende Darstellung folgt in stark verkürzender Form i.w. Nur ein solches Gesetz kann für ein nur teilweise vernünftiges Wesen wie den Menschen, das nicht von Natur aus seiner Auffassung des Gesetzes entsprechend handelt, ein kategorischer Imperativ sein. In: ders. ‏ ‎‡0 (viaf)82088490 ‏ ‎‡t Kritik der praktischen Vernunft ‏ „Das Wesentliche alles sittlichen Werts der Handlungen kommt darauf an, daß das moralische Gesetz den Willen unmittelbar bestimmt.“[26], Die Handlungstheorie Kants wird gelegentlich als „kausal“ bezeichnet. Dazu gehören etwa falsche Versprechen. Search by title, author, keyword, subject, publisher, ISBN, DOI or full text. Das Sittengesetz ist nur unter der Perspektive der reinen praktischen Vernunft notwendig, nicht aber im praktischen Leben. Handelt der Mensch aber aus heteronomen Gründen, läuft er Gefahr, die unbedingte Verbindlichkeit aus dem selbst (autonom) gegebenen Gesetz der reinen praktischen Vernunft zu verletzen. Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht | [82] Rüdiger Bittner trägt vor, dass es bei Kant aufgrund der Mehrdeutigkeit des Begriffs der Autonomie als Gesetz der praktischen Vernunft und Autonomie als Gebot der reinen praktischen Vernunft (Kategorischer Imperativ) zu einer nicht bemerkten Verwechselung kommt. Das sind Handlungsgründe (nicht Ursachen), die ihren Ursprung in sinnlich, empirischen Quellen haben. : Selbstverhältnisse. 2020, S. 211–212. Als Beispiel kann hier die Maxime dienen, dass ich nicht ins Wasser springe, um einem Ertrinkenden zu helfen. von Volker Gerhardt, Rolf-Peter Horstmann und Ralph Schumacher, de Gruyter, Berlin 2001, S. 104 – 112, hier 105, Andreas Trampota: Autonome Vernunft oder moralische Sehkraft? Otfried Höffe: Transzendentale oder vernunftkritische Ethik (Kant)? Het wordt ook wel aangeduid als de "tweede kritiek" (naast de Kritik der reinen Vernunft en de Kritik der Urteilskraft) en het geldt tot op heden als een van de belangrijkste werken over de praktische filosofie. Weil der Mensch ein bedürftiges Wesen ist, gehört es zu den Aufgaben der Vernunft, nach seiner Glückseligkeit zu streben. Autonomie ist hier die Fähigkeit nach Klugheit zu entscheiden (hypothetischer Imperativ = Handlungsrationalität). Hans Krämer: „Antike und moderne Ethik?“ In: Zeitschrift für Theologie und Kirche 1983, S. 184–203, hier S. 186–187, Hans Krämer: „Antike und moderne Ethik?“ In: Zeitschrift für Theologie und Kirche 1983, S. 184–203, hier S. 187–188, Lewis White Beck: Kants „Kritik der praktischen Vernunft“. [11] Für das Verständnis der Ausführungen Kants zum moralischen Handeln in der Kritik der praktischen Vernunft ist jedoch ein Einblick in seine Konzeption des Handelns hilfreich. [49] Lewis White Beck hat darauf hingewiesen, dass es für die Interpretation wichtig ist, ob im Begriff „Faktum der Vernunft“ das Sittengesetz als ein Faktum für die Vernunft (Gentivus objectivus) bezeichnet wird, oder ob das Faktum die Vernunft selbst ist (Genetivus subjectivus), die sich reflektierend als existent versteht. Es ist die Frage nach dem Unbedingten im praktischen Sinn. Für ihn liegt die einzige Möglichkeit, das oberste Prinzip der Moral zu bestimmen, in der reinen praktischen Vernunft. Reclam, Stuttgart 1982, S. 6–56, hier S. 31, Immanuel Kant: Vorlesung über Moralphilosophie. Softcover. dass die reine Vernunft praktisch werden kann. Metzler, Freiburg 1983, S. 124; siehe die Rezension von Maximilian Forschner, in: Zeitschrift für philosophische Forschung, 1985, S. 600–608, Rüdiger Bittner: Moralisches Gebot oder Autonomie. KrV B 475) Reine praktische Vernunft ist das Vermögen, nach Vorstellungen von Gesetzen zu handeln. De Gruyter, Berlin 2013. Marcus Willaschek: Praktische Vernunft, Metzler, Stuttgart 1992, S. 238; Gerold Prauss: Kant über Freiheit als Autonomie. $0.99. Ausnahmen bezeichnen Handlungsabsichten, die von einer Maxime des Begehens oder des Unterlassens abweichen. Diese absolute Freiheit ist mit der transzendentalen Freiheit in der Kritik der reinen Vernunft identisch. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, ©2004 (OCoLC)607406801 Online version: Sala, Giovanni B. Kants "Kritik der praktischen Vernunft". [36] Beide Begriffe sind a priori und vor aller Erfahrung[37] Wenn das Sittengesetz rein formal ist und keinen empirischen Einflüssen unterliegt, dann muss das Wollen der reinen praktischen Vernunft auf einer Freiheit beruhen, die sowohl negativ als auch positiv von keinen empirischen Faktoren bestimmt wird. Der Mensch fühlt sich durch etwas genötigt, das nicht auf empirischen Prinzipien beruht[66]. But this book is of limited value; while his comments on Kant's text are mostly helpful and good, Sala's criticism of … ‏ ‎‡t Kritik der praktischen Vernunft ‏ 100 1 _ ‎‡a Kant, Immanuel, ‏ ‎‡d 1724-1804. [27] Da Kant aber jeder Handlung einen Wert beimisst, d.h. jede Handlung einen normativen Inhalt hat, der als solcher kausal nicht erklärt werden kann, stellt sich die Frage, ob man die Handlungstheorie nicht eher als teleologisch, d.h. als an Zwecken orientiert, beschreiben muss.[28]. [99] Die folgende Darstellung folgt im Wesentlichen Jochen Bojanowski, der sich weitgehend an Kants Text hält. (Hrsg. Der Plural in der Überschrift weist darauf hin, dass es Kant nicht nur um die Aufstellung seines eigenen obersten Grundsatzes der Moralphilosophie geht, sondern auch um die Zurückweisung der verschiedenen Grundsätze der bisherigen Moralphilosophien. $36.90. 9. Kritik der praktischen Vernunft, Like New Used, Free shipping in the US. In: Philosophische Rundschau, 1954/55, S. 20–38, hier S. 34, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, Wikiquote: Kritik der praktischen Vernunft, Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels, Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004, S. 113; Sala kommentiert die KpV aus einer aristotelisch-thomasianschen Sicht. Wer aber um der eigenen Glückseligkeit willen jemand anderen täuscht, weiß sehr genau, dass das gegen das Sittengesetz verstößt. Es ist unbestreitbar[58], nicht empirisch[59], unleugbar[60], gründet auf keiner Anschauung[61], drängt sich uns auf[62], ist apodiktisch gewiss[63], liegt im Urteil des gemeinen Verstandes[64]. Insofern ergänzen sich beide Schriften ähnlich wie bei der Analyse hypothetischer Imperative, die in der GMS ebenfalls wesentlich ausführlicher ausfällt.